Eigentlich ist Kassandra durch Menschenhand zu einer richtigen Insel geworden. Denn bereits vor mehr als 1.900 Jahren errichtete man bei Nea Potidea erstmals einen Kanal, der den westlichsten Finger seitdem vom Festland trennt. Die Halbinsel ist etwa 50 Kilometer lang und 7 bis 10 Kilometer breit. Der höchste Punkt befindet sich mit 353 Metern bei Livadakia. Kassandra hieß in altertümlicher Zeit Flegra ("Feuer"). In der Antike nannte man den Finger Pallini, benannt nach der Tochter des Giganten Alkioneas, die sich nach dem Tod ihrer Vaters im Meer ertränkte. Heute ist die Halbinsel nach König Kassandros benannt, dem Nachfolger Alexander des Großen, der 315 v.Chr. nicht nur die Stadt Thessaloniki gründete, sondern auch die damalige Hauptstadt des Fingers, Kassandra. An deren Stelle befindet sich heute eben jener Kanalort Nea Potidea. Hauptort der Kassandra ist heute Kassandria im Landesinneren. Andere sind jedoch der Meinung, die (Halb-)Insel sei nach der mythischen Seherin Kassandra benannt. Kassandra ist der touristisch am besten erschlossene Finger. Zahlreiche Hotelbauten reihen sich teilweise direkt aneinander. Es gibt aber auch etliche Pensionen und Zimmervermietungen. Davon abgesehen gibt es hier aber dennoch viele einsame Gegenden und abgelegene Strände. Ebenso kann Kassandra mit antiken Stätten aufwarten. Zwar sind von den ehemaligen Städten, an deren Stellen sich heute Nea Potidea und Sani befinden, nur noch Reste zu sehen, dennoch zeugen diese Überreste vergangener Kulturen davon, daß die Gegend bereits früh besiedelt war. Weiterhin interessant sind die Reste des Tempels des Ammon Zeus in Kallithea sowie der Festungsturm und ein makedonisches Grab in Nea Fokea.