Der Staat Griechenland teilt sich in 11 große geographische Bezirke auf. Jeder dieser Bezirke ist weiter aufgeteilt in Regierungsbezirke und diese wiederum in Provinzen. Damit besteht Griechenland aus 52 Regierungsbezirken und der autonomen Mönchsrepublik auf dem Athos. Mittelgriechenland und Euböa / Mittelgriechenland - Attika Der griechische Name dieses Bezirkes lautet "Sterea Hellas" (Festlandhellas). Man benannte ihn so, um ihn vom Peleponnes und den Inseln unterscheiden zu können. Er lag innerhalb der Grenzen des ersten unabhängigen griechischen Staates. Erste Bewohner Mittelgriechenlands waren die Pelasger und die Minyer, Stämme achäischer und äolischer Herkunft. 1271 wurde der Bezirk zum Zentrum des Fürstentums Moldau und Walachei. Hauptstadt war Ypate. Während der osmanischen Zeit nannten die Türken das Gebiet "Roumeli", was soviel heißt wie "Land der Griechen". Mittelgriechenland war aber auch das Zentrum des Widerstandes von 1821 gegen die Türkenherrschaft. So wurde bei Petra in Böotien am 12. September 1829 die letzte und entscheidende Schlacht für die Unabhängigkeit Griechenlands gewonnen. Der Bezirk ist in die 7 Regierungsbezirke Attika (Hauptstadt: Athen; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks und seit 1834 ebenfalls Hauptstadt ganz Griechenlands), Böotien (Hauptstadt: Levadia), Etolia-Axarnania (Hauptstadt: Mesolongi), Euböa (Evia, die zweitgrößte griechische Insel), Evrytania (Hauptstadt: Karpenissi), Phthiotis (Hauptstadt: Lamia) und Piräus (Hauptstadt: Piräus) aufgeteilt. Thessalien Der Mythologie nach erhielt der Bezirk seinen Namen vom Nachkommen des Thessalos, einem Sohn des Herakles und der Halkiope, die sich dort niederließen. Früher war das Gebiet durch das Volk der Pelasger besiedelt. Hier befinden sich der "Thron der Götter", der Olymp, als auch die Meteora-Klöster. Zu Thessalien zählt ebenso die Inselgruppe der nördlichen Sporaden. Der Bezirk ist in die 4 Regierungsbezirke Karditsa (Hauptstadt: Karditsa), Larissa (Hauptstadt: Larissa; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks), Magnesia (Hauptstadt: Volos) und Trikala (Hauptstadt: Trikala) aufgeteilt. Epirus Der Bezirk ist nach Epiro benannt, der Tochter der Agavi und Enkelin des Kadmos und der Armonia. Er befindet sich im Nordwesten Griechenlands und ist die gebirgigste Region des Staates. Bereits in frühester Zeit wurde Epirus von griechischen Stämmen durchwandert. Darunter Thesproter, Molosser, Athamaer und viele andere. Der Bezirk ist in die 5 Regierungsbezirke Arta (Hauptstadt: Arta), Ioannina (Hauptstadt: Ioannina; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks), Prevesa (Hauptstadt: Prevesa), Souli (Hauptstadt: Paramythia) und Thesprotia (Hauptstadt: Igoumenitsa) aufgeteilt. Makedonien / Mazedonien Der älteste griechische Geschichtsschreiber Herodot erwähnte dieses Land erstmals im 4. Jahrhundert vor Christus. Laut ihm waren die Vorfahren der Makedonen ein dorischer Stamm namens Makednon Ethnos. Die Begriffe Makedon, Makedonia, Makednos und Makedanos sind abgeleitet von "Mak", was Makos = Mikos = Länge entspricht. Der Bezirk ist in die 13 Regierungsbezirke Chalkidiki (Hauptstadt: Poligiros), Drama (Hauptstadt: Drama), Emathias (Hauptstadt: Veria), Florina (Hauptstadt: Florina), Grevena (Hauptstadt: Grevena), Kastoria (Hauptstadt: Kastoria), Kavalla (mit der Insel Thasos; Hauptstadt: Kavalla), Kilkis (Hauptstadt: Kilkis), Kozani (Hauptstadt: Kozani), Pella (Hauptstadt: Edessa), Pieria (Hauptstadt: Katerini), Serron (Hauptstadt: Serres) und Thessaloniki (Hauptstadt: Thessaloniki; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks) aufgeteilt. Zu Makedonien zählt auch die Theokratische Republik Athos (Hauptstadt: Karies). Thrazien / Thrakien Der Name des Bezirks ist von den Thrakern abgeleitet, den Bewohnern der Region im Altertum, welche zu den Pelasgern zählten. Diese siedelten sich um das Jahr 2000 vor Christus dort an. Philipp II. von Makedonien unterwarf Thrazien im 4. Jahrhundert. Von 1352 an befand sich die Region jahrhundertelang unter türkischer Herrschaft. Durch das Berliner Abkommen von 1878 bildete Nordthrazien den Hauptteil Bulgariens. Nach dem 1. Weltkrieg befreite die grieschische Armee zwar West- und Ostthrazien, letzteres wurde aber 1923 durch den Vertrag von Lausanne der Türkei zugesprochen. Somit ist Thrazien also heute das Grenzgebiet Griechenlands zur Türkei. Der Bezirk ist in die 3 Regierungsbezirke Evrou (Hauptstadt: Alexandroupolis; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks), Rodopi und Xanthi (Hauptstadt: Xanthi) aufgeteilt. Peleponnes Der Name des Bezirks stammt aus der Mythologie, und zwar von Pelops, dem Sohn des Tantalus. Als erste Bewohner werden die Pelasger genannt, die sich in der Region ansiedelten. Von 431 bis 404 vor Christus war das Gebiet Schlachtfeld des peleponnesischen Krieges zwischen Athen und Sparta. 146 vor Christus eroberten die Römer den Peleponnes. Von 1024 bis 1261 stand die Region unter fränkischer Herrschaft, woran sich die Regierungszeit des palaiologen Herrschers Michael VIII. über Mistras anschließt. Von 1479 an unterwarfen die Türken das Gebiet. Am 8. Oktober 1827 entschied die Seeschlacht bei Navarino über die Freiheit des Peleponnes ab 1828. Der Bezirk ist in die 7 Regierungsbezirke Achaia (Hauptstadt: Patras; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks), Argolida (Hauptstadt: Argos), Arkadien (Hauptstadt: Tripolis), Ilias (Hauptstadt: Pyrgos), Korinth (Hauptstadt: Korinth), Lakonia (Hauptstadt: Sparta) und Messinien (Hauptstadt: Kalamata) aufgeteilt. Ägäische Inseln Zu den Inseln der nordöstlichen Ägäis zählen Agios Evstratios, Chios, Ikaria, Lesvos (Mytilini), Limnos, Psara, Samos und die Inselgruppe Foumi. Der Bezirk ist in die 3 Regierungsbezirke Chios (Hauptstadt: Chios), Lesvos (Mytilini; Hauptstadt: Mytilini; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks) und Samos (Hauptstadt: Samos) aufgeteilt. Ionische Inseln Zu den Inseln im Ionischen Meer zählen Ithaka, Kephallonia, Korfu (Kerkyra), Kythera, Leukas, Paxos und Zakynthos. Sie nahmen nicht nur 431 bis 404 vor Christus am peleponnesischen Krieg teil, sondern auch an solchen in makedonischer und römischer Zeit. Ab 1664 gehörten sie zu Venedig und wurden 1797 von den Franzosen erobert. 1799 gründete der türkische Sultan die Republik der 7 vereinigten Inseln, bis sie 1807 wieder an Frankreich fielen. Zwischen 1809 und 1814 standen sie unter englischer Herrschaft, bis sie 1815 als vereinigter Staat der 7 Ionischen Inseln die Selbstständigkeit unter britischem Schutz erlangten. Am 21. Mai 1864 erfolgte dann die Abtretung an Griechenland. Der Bezirk ist in die 4 Regierungsbezirke Kephallonia (Hauptstadt: Argostoli), Korfu (Kerkyra; Hauptstadt: Kerkyra; auch Hauptstadt des gesamten geographischen Bezirks), Leukas (Hauptstadt: Leukada) und Zakynthos (Hauptstadt: Zakynthos) aufgeteilt. Kykladen Der Bezirk um die Inseln der Kykladen erhielt seinen Namen aufgrund der Anordnung rund um das Inselchen Delos. Dieses galt bei den Griechen der Antike als heilige Stätte. Zu den Kykladen-Inseln zählen Amorgos, Anafi, Andros, Delos, Folegandros, Ios, Kea, Kimolos, Kythnos, Melos, Mykonos, Naxos, Paros, Seriphos, Sikinos, Siphnos, Syros, Thera (Santorin) und Tinos. Der Bezirk besteht gleichzeitig aus dem einzigen gleichnamigen Regierungsbezirk. Hauptstadt ist Ermoupolis auf der Insel Syros. Kreta Kreta ist nicht nur die größte Insel Griechenlands, sondern auch die fünftgrößte des Mittelmeers. Die Insel taucht um 2000 vor Christus als Zentrum der minoischen Kultur erstmalig auf. Diese Epoche dauerte bis gegen 1400 vor Christus. Es folgten Eroberungen durch die Achäer, die Dorer und schließlich 67 vor Christus durch die Römer. Im Jahr 395 wird Kreta byzantinische Provinz. 825 besetzten dann Araber die Insel, welche 960 durch Nikiforos Fokas vertrieben werden konnten. In der Zeit des 4. Kreuzzuges kamen die Venezianer nach Kreta. 1609 folgten die Türken. Im Jahr 1897 erlangte die Insel autonomen Status, bis sie am 30. Mai 1913 mit dem restlichen Griechenland vereint wurde. Dodekanes Der Dodekanes ist eine Ansammlung mehrerer Inseln in der südöstlichen Ägäis. Trotz des Namens (Dodeka = Zwölf) zählen 14 bewohnte und rund 40 unbewohnte Inseln zu diesem Bezirk. Zum Dodekanes gehören unter anderem die Inseln Astipalea, Kalymnos, Karpathos, Kasos, Kasteloriso, Kos, Leros, Nisyros, Patmos, Rhodos, Symi, Telos. Der Mythologie zufolge waren die ersten Bewohner die Telchinen, Halbgötter, die schließlich durch Zeus verjagt wurden. Anschließend siedelten sich Achäer und Karer auf den Inseln an. Im Jahr 43 vor Christus plünderten die Römer die Region aus. In der byzantinische Zeit folgten zahlreiche Überfälle durch Algerier, Genuesen, Sarazenen, Türken und Venezianer. 1309 schließlich besetzten Kreuzritter des Johanniterordens die Inseln, welche Rhodos nach ihrem Rückzug 1523 dem Türken Souleiman überließen. Ab 1821 lehnte sich das dodekanische Volk zunehmen gegen die osmanische Herrschaft auf, was im Juni 1824 zur Zerstörung der Insel Kasos führte. Infolge des italienisch-türkischen Krieges von 1912 fiel die Region an Italien. Nach der Niederlage Italiens im 2. Weltkrieg wurde der Dodekanes am 7. März 1948 mit dem übrigen Griechenland vereinigt. Der Bezirk besteht gleichzeitig aus dem einzigen gleichnamigen Regierungsbezirk. Hauptstadt ist Rhodos auf der Insel Rhodos.